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15. Mai 2019

Bondage, S&M, Geschrei - Island schockt beim ESC

Gestern, am 14.5 fand das erste Semi-Finale des diesjährigen Eurovision Song Contests in Tel Aviv statt. Eröffnet wurde dies von der Vorjahressiegerin Netta und einer Neuauflage ihres Gewinner-Songs Toy.
Von nun an hieß es eher "Augen zu und durch".
Schiefe Gesänge, merkwürdige Bühnenbilder, Schrei Gesänge aus Polen, eine hin und her Schaukelnde Australierin, und naja ein Beitrag aus San Marino zudem man am liebsten schweigen möchte. Doch es gab noch einen Auftritt der, naja einem die Worte fehlen ließ und immer noch lässt - Island mit ihrer S&M Antikapitalistischen Hass Band "Hatari".

Hart, härter, Hatari (Foto: eurovision.tv)


Hatari waren wohl der Blickfang des Abends, auch wenn eher vor Schock und Ratlosigkeit. Aber der Reihe nach.
Im Vorfeld wurde schon mehrfach über den Isländischen Beitrag berichtet, jedoch verfolgten dies eher die ESC-Hardcore Fans. Alle anderen staunten nicht schlecht als die "Freak Show" begann. 

"Das Gelage war zügellos
Der Kater war endlos
Das Leben ist sinnlos
Die Leere beansprucht alles"

Mit diesen düsteren Worten legten die Isländer in ihrer Heimatsprache los und gröhlten in einer verstörenden Tonart ins Mikro. Das Bühnenbild war aufwendig gestaltet, erinnerte dabei eher an so manche Assoziationen zu irgendeiner Sadomasochistischen Kerker Grufft. Maskiert, gefesselt, Feminin, Schrill ging der Auftritt weiter und übersetzt hieß es dann: 

"Der Hass wird siegen
Die Liebe wird sterben
Der Hass wird siegen
Die Freude kommt zu Ende
Weil sie Betrug ist,
Eine verräterische Illusion"

So so, Hass, Hass, Hass - das hörte man auch ohne die Sprache zu sprechen. Übersetzt denkt man dann aber erstmal, Wow - was ist denn bei denen kaputt?
Und so ging es auch uns. 
Hatari, was übersetzt auch "die Hasser" bedeutet und 2015 gegründet wurde, bewegt sich im Stil des Industrial, Techno und Dark Electro. Bestehen tut Sie aus Matthias Tryggvi Haraldsson, Klemens Nikulasson und Einar Hrafn Stefansson und sollte eigentlich Ende 2018 aufgelöst werden da sie ihre Mission den Kapitalismus zu stoppen nicht verwirklichen konnten. Ja nur kam dann alles anders, sie wurden zum Isländischen Vorentscheid nominiert und setzten sich mit deutlicher Zustimmung von mehr als 70000 Votes gegen ihre 9 Konkurrenten durch - nur am Rande, 70000 Stimmen entsprechen 20% der gesamten Isländischen Bevölkerung. 
Gut, auffallen um jeden Preis könnte man meinen aber trotz allem wie man die Band so findet - Sie sind authentisch, kreativ und sind, im Gegensatz zu den anderen gestern, im Kopf geblieben.
Hatari haben es dann auch mal nebenbei ins Finale des ESC geschafft und werden dort am Samstag ganz Europa erneut auseinander nehmen. Ob sie Chancen auf den Sieg haben? Eventuell könnte es klappen, auch die Finnischen Grusel Rocker von Lordi waren 2006 eher die Außenseiter, nicht ESC geeignet, gewannen am Ende aber deutlich - jedoch waren Lordi vergleichsweise Soft Pop zu Hatari und ihrem Song Hatrið mun sigra.

Hier nun der Auftritt des Semi Finals - viel ... Spaß?

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